Paulusbrunn wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts an der alten Handelsstraße gegründet. Wie anderswo in der tschechischen Grenzregion, war es zu dieser Zeit überwiegend von Deutschen bewohnt. Im Jahr 1921 zählte man etwa 1400 Einwohner und es herrschte ein reges Leben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ursprüngliche Bevölkerung vertrieben. Während der sozialistischen Ära wurden die Überreste des Dorfes von der Grenzwache genutzt, doch dann wurde es vollständig zerstört. Heute sind nur noch die Ruinen des Dorfes, versteckt im Gebüsch und unter einer Erdschicht, sowie das Denkmal für Josef Böttger und der Friedhof erhalten.
Lassen wir den Ort gemeinsam für mindestens zwei Tage wieder aufleben!
Auf dem Weg von der Böttgersäule zum Festivalgelände werden Sie durch eine Wanderausstellung geführt, die Ihnen Informationen über das kulturelle, soziale oder religiöse Leben auf dem Böhmerwaldkamm vermittelt. Sie erfahren auch etwas über die Ausbildung, den Lebensunterhalt und das Alltagsleben der Bewohner dieses verschwundenen Dorfes.
Der Einladung zu einem gemeinsamen Feuer und Geschichtenerzählen waren Zeitzeugen von Paulusbrunn und der Regisseur des Dokumentarfilms „Unauslöschlich im Gedächtnis - die Heimat im Böhmerwald“ gefolgt. Neben ihnen werden auch andere Gäste mit einem Beitrag auftreten.
Wenn es dunkel wird, ist es Zeit für eine Vorführung. In der unvergleichlichen Atmosphäre eines abgelegenen Ortes werden „Unauslöschlich im Gedächtnis - die Heimat im Böhmerwald“, historische Fotografien und andere thematische Aufnahmen vor unseren Augen erscheinen und uns in die Vergangenheit entführen.
Auf dem Festivalgelände haben Sie die außergewöhnliche Möglichkeit, von Samstag auf Sonntag Ihr Zelt aufzuschlagen und legal im Landschaftsschutzgebiet Böhmischer Wald zu übernachten. Außerdem gibt es ein großes gemeinsames Lagerfeuer, an dem wir uns alle zu einem gemütlichen Beisammensein treffen.
Im Rahmen des Festivals werden einige der Gebäude, die in Paulusbrunn standen, auf dem Gelände markiert. Die Gebäude werden auch mit Informationsschildern versehen, um zu zeigen, wer dort gelebt und gearbeitet hat. Unter den Gebäuden finden Sie zum Beispiel Kirche, Pfarrhaus, Schule, Kneipe, Postamt oder auch das Bata-Schuhgeschäft. Das Haus, in dem der bedeutende deutsche Schriftsteller Max von der Grün lebte, sowie Häuser von vielen anderen gewöhnlichen Bewohnern werden ebenfalls nicht fehlen.
Bitte betreten Sie die markierten Bereiche nicht. Bewahren wir gemeinsam den Respekt vor den Menschen, die hier gelebt haben.